Yachtcharter Seychellen: Revierinformationen

Die Seychellen sehen aus wie das wahr gewordene Paradies: Stille Lagunen in leuchtendem türkis, gleißend helle Strände, dahinter Palmen und davor das schützende Korallenriff. Gigantische Farne, bizarr geformte Granitfelsen und ein fruchtbares, herrlich grünes Hinterland, in dem Orchideen wild wachsen und Zimt in Plantagen angebaut wird. Es duftet nach köstlichen Früchten und einheimischen Gewürzen - die Seychellen sind ein Traum für jeden Liebhaber der Natur. Das gilt ebenso für die Unterwasserwelt: die Gegend ist ein bekanntes Schnorchel- und Tauchrevier. Das Archipel besteht aus 115 Inseln, die mitten im Indischen Ozean liegen und sich in Form einer Sichel vom Äquator bis nach Madagaskar erstrecken. Allerdings darf man als Charter-Crew nur in den Inneren Inseln um die Victoria-Gruppe segeln, bestehend aus der Hauptinsel Mahè und rund einem Dutzend weiteren Inseln: Praslin, Curieuse, La Digue, Silhouette, Grande Soeur, Felicitè, Frègate, Aride, Ile du Nord, Cousin, Cousine, Cerf, Ste Anne, Round, Moyenne. Allesamt sind Granitinseln und auf ihnen leben 95% der einheimischen Bevölkerung. Eine Fahrt zu den Äußeren Seychellen ist nicht oder nur mit lokalem Skipper gestattet.

Das Revier erscheint auf den ersten Blick nicht groß. Keine Insel ist weiter als 30 Seemeilen von der anderen entfernt, die meisten sogar nur einen Bruchteil davon. Doch wer nicht nur den ganzen Tag segeln will, sondern auch die Inseln besuchen will, wer sich Zeit zum Schwimmen, Faulenzen und Schnorcheln nehmen will, der ist in den Seychellen gut aufgehoben. Zugegeben, es zählt nicht zu den billigen Urlaubsländern. Viele Waren müssen importiert werden, deshalb sind Lebensmittel und auch Charteryachten eher teuer. Auch für die Nationalparks muss Eintritt bezahlt werden. Doch es lohnt! Jede Insel hat ihren eigenen Charakter. Die Hauptinsel Mahè ist das touristische Zentrum und dort ist auch die einzige richtige Marina. Hat man diese erst verlassen, finden Chartercrews auf den anderen Inseln – wenn sie denn überhaupt bewohnt sind – nur noch kleine Ortschaften. Auf Curieuse leben rund 200 Riesenschildkröten wild, die gemächlich über die Insel ziehen. La Digue kennt man aus der Bacardi-Werbung und ist das Strand-Idyll par exellence. Praslin hat einen uralten Wald, in dem die berühmten Coco-de-Mer-Palmen wachsen. Und auf Cousin Island ist das Paradies der Ornithologen: jede Menge Vögel, und noch dazu zutraulich.

Die Navigation ist nicht ohne Tücken: es gibt viele Riffe und Untiefen in Küstennähe. Auch der Tidenhub ist nicht ohne, vor allem weil die meisten Ankerplätze flach sind, und bei Ebbe kann man durchaus trocken fallen, wenn man nicht genau aufpasst. Geeignete Ankerbuchten gibt es überall, mit oder ohne Moorings, Stege zum Festmachen aber eher selten. Chartercrews sind deshalb auf den Seychellen ausschließlich bei Tageslicht unterwegs. Das Revier ist kaum betonnt, geschweige denn mit Leuchtfeuern ausgestattet. Bei Dunkelheit hat man also keine Chance, einen Liegeplatz zu finden, geschweige denn Riffen oder Untiefen ausweichen zu können. Man tut also gut daran, spätestens um 18 Uhr vor Anker zu liegen, bevor die für die Tropen typische kurze Dämmerung einer stockdunklen Nacht weicht.

Auf den Seychellen herrscht tropisches Klima. Das bedeutet während des gesamten Jahres hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Nachts wird es kaum kühler, und auch das Wasser ist in etwa genauso warm wie die Luft. Was die Jahreszeiten unterscheidet, ist der Monsun. Während des Südostmonsuns (April-Oktober) ist die See rau, der Wind weht mit bis zu 25 kn. Der Nordwestmonsun hingegen (Oktober-April) ist geprägt von Temperaturen über 30 Grad, geringerem Wind (10-15 kn) und kurzen Regeschauern. Die beste Charterzeit ist während der Übergangszeiten, dann sind die Winde nicht zu stark und auch das Tauchen und Schnorcheln macht mehr Spaß.