Yachtcharter Ostsee: Revierinformationen

Die Schärengärten in der Region Bohuslän an der Westküste Schwedens, die sich von Göteborg bis weit nach Norden ziehen, ziehen jeden Sommer Scharen von Charter-Crews an. Es handelt sich um ein felsiges Labyrinth aus Tausenden von kleineren und größeren Inseln. Manche Schären sind winzige, glattgespülte und kahle Klippen, andere wieder sind große, bewaldete und oft auch bewohnte Inseln. Das Wasser dazwischen ist ruhig und klar und bildet mal größere Durchlässe, mal enge Fjorde. Die Schären stellen eine Herausforderung für jeden Navigator dar. Man durchschifft in der Regel sehr enge Fahrwasser. Außerhalb dieser Wasserwege ist die Vermessung lückenhaft, so dass es zu unliebsamen Bekanntschaften mit nicht verzeichneten Klippen und Untiefen kommen könnte.

Aber nicht nur die Navigation ist anspruchsvoll. Auch die Winde können tückisch sein. Zwar herrschen im Sommer eher mittlere bis schwache Brisen vor. Aber besonders in den Schären lenken Kap- und Düseneffekte die Winde stark ab und sorgen für stark schwankende Windrichtungen und -geschwindigkeiten. Während des Frühsommers, wenn das Wasser nach wie vor kalt und das Wetter schön ist, kommt am Nachmittag und Abend häufig unvermittelt ein kräftiger Seewind auf, der das Meer dann zu kurzen, steilen Wellen aufschaukelt. Da heißt es vorbereitet sein!

Schweden hat generell eine gute Infrastruktur für Chartergäste. Die Dörfer und Städte sind - teils auf verschiedene Inseln verteilt - bis direkt ans Wasser gebaut. Durch die Nähe der Inseln zueinander hat man das Gefühl, direkt durch die Städte hindurchzusegeln, und fühlt sich fast wie in Venedig. Es gibt viele Häfen und Marinas. Auch Möglichkeiten zum Ankern gibt es reichlich. Allerdings sollte man wegen der vielen Felsen nicht ganz unerfahren sein. Alternativ kann man seine Charteryacht direkt an den steil abfallenden und durch das stete Wasser abgerundeten Felsen festmachen.

Etwa 15 SM nordwestlich von Göteborg liegt Marstrand - ein Mekka der Schärensegler. Das idyllische Städtchen ist auf drei Inseln verteilt, die in ihrer Mitte einen Naturhafen formen. Die Struktur des Ortes ist noch aus dem Mittelalter, die Häuser sind vorwiegend aus Holz gebaut und liebevoll restauriert. Noch ein Stück weiter nördlich liegt die Halbinsel Sotenäs, ein weiteres Highlight für Charter-Crews. Viele Segler kommen gegen Abend, wenn die Sonne in den Sommermonaten nicht untergehen will. Sie lassen in den geschützten Fjorden ihre Heckanker fallen, man hört sie kurz darauf Stahlhaken in die Felsspalten treiben, um einen guten Halt für die Bugleine zu bekommen. Es sind kleine Welten für sich, deren Rand man nur überschauen kann, wenn man auf die umliegenden Felsen klettert. Im Süden dieser Halbinsel liegt Smögen. Ruhe gibt es hier nicht, aber wer feiern möchte, ist goldrichtig: Es gibt viele Restaurants, Bars, Pubs und Discotheken. Die eigentliche Party jedoch findet im alten Hafen statt. Dicht an dicht liegen hier die Yachten in Smögensbryggan. Sie verschmelzen förmlich zu einer einzigen bunten Plattform, von überall her schallt Musik, sehen und gesehen werden heißt es hier, und je verrückter, desto besser.