Yachtcharter Deutsche Nordsee: Revierinformationen

Die deutsche Nordseeküste ist einem als Landurlauber vielleicht noch geläufig - als Segelrevier eher nicht. Man hat so eine Vorstellung im Kopf von endlosem Watt, wo die Schiffe eher trockenliegen als segeln, wo die Tide extrem ist, wo das Wetter eh immer schlecht ist… doch das alles sind die Vorurteile der Unwissenden. In Wirklichkeit ist dieses Charter-Revier mit seinen mehr als 150 Häfen und über 15 Inseln ein äußerst interessantes Revier. Die Auswahl an Charteryachten ist zwar nicht groß, die Nachfrage aber auch nicht. Und die möglichen Ziele sind genug für einen mehrwöchigen Törn. Beliebte Urlaubsziele wie Sylt, Helgoland, die Ost- und Nordfriesischen Inseln sowie die vielen schönen Küstenorte sind auf eigenem Kiel praktisch und preisgünstig zu erreichen. Wer will, kann noch weiter: nach Dänemark, England, Holland und Ijsselmeer, Belgien und sogar bis in den Ärmelkanal.

Ausgehend von den Starthäfen in Cuxhaven oder Hooksiel kann man sich entweder nach Westen wenden und die Ostfriesischen Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum erkunden, und weiter die Westfriesischen (holländischen) Nordseeinseln sowie das Ijsselmeer. Oder man wendet sich nördlich und segelt über Helgoland zu den Nordfriesischen Inseln Pellworm, Hallig Hooge, Amrum, Föhr und Sylt, und weiter nach Dänemark. Auch die Flussmündungen der Ems, Weser und Elbe haben ihren Reiz. Hier segelt es sich ein wenig geschützter und es gibt tolle Landschaften und kleine Orte zu erkunden. Toll ist auch ein Abstecher nach Wilhelmshaven, Bremerhaven oder natürlich in die Weltstadt Hamburg. Die Infrastruktur an der Deutschen Nordseeküste ist gut, es gibt viele nette kleine Häfen (in der Regel Vereins- oder öffentliche Häfen), in denen man mit der Charteryacht günstig oder sogar umsonst liegt. Und der Zusammenhalt unter Nordsee-Seglern ist legendär. Jeder hilft jedem, was Revier-Neulinge durchaus nutzen sollten. Man erhält viele wertvolle Tipps für seinen Charter-Törn. Die Natur in diesem Charter-Revier ist nicht minder beeindruckend. Das Wattenmeer ist aus gutem Grund Naturschutzgebiet und bietet neben einer breiten Vielfalt an Vögeln und Fischen auch Seehunden, Robben, Tümmlern und Walen einen Lebensraum. Wer sich traut, sollte durchaus mal für eine Nacht zwischen zwei Sandbänken trockenfallen - es ist ein einmaliges Erlebnis.

Sicher, es ist richtig, dass die deutsche Nordseeküste den westlichen Winden voll ausgesetzt ist, und man von Zeit zu Zeit gegen schweres Wetter kämpfen muss. Dasselbe gilt aber auch für die Küste Hollands, Belgiens und der französischen Kanalküste - allesamt beliebte Segelreviere, wenn man nicht gerade Anfänger ist. Auch die Tide muss natürlich in die Törnplanung einbezogen werden, der Tidenhub beträgt bis zu viereinhalb Metern, was bei der Flachheit der Küste enorme räumliche Auswirkungen hat, dazu die entsprechende Tidenströmung. Doch das ist schnell gelernt, und mit der Strömung zu segeln macht doppelt Spass, weil’s mehr Tempo bringt. Wer also den Tidenkalender und die Wetterprognose (Vorsicht bei Starkwind gegen Strom!) berücksichtigt, der wird einen Heidenspaß an der Deutschen Nordseeküste haben.