Yachtcharter Cote d Azur: Revierinformationen

Die Cote d’Azur ist weltberühmt: Die Städte St. Tropez, Cannes, Antibes, Nizza und Monaco haben einen legendären Ruf als Sommer-Treff der Schönen, Reichen und Berühmten. Filmstars, Models, Adelige und Großindustrielle geben sich hier ein regelmäßiges Stelldichein. Natur, Stille und Idylle wird man hier (am östlichen Abschnitt) nicht finden. Stattdessen Trubel und Action - wer das mag, ist hier richtig. Felsenküste und lange Sandstrände, glitzernd azurblaues Wasser und Palmen. Dahinter blinken die Fassaden des Reichtums in der Sonne.

Zwischen Menton an der italienischen Grenze und St. Tropez, also einer Strecke von rund 50 SM, liegen gut 30 (!) Marinas. Und jede einzelne ist ausgelastet und in der Hochsaison zum Bersten voll. Beim abendlichen Spaziergang durch die Marinas bekommen Fans von Megayachten leuchtende Augen: Die Cote hat mit die größte Dichte an Luxusyachten weltweit. Doch die Marinas sind nicht nur Leuten mit dicker Geldbörse vorbehalten. Für im Schnitt 40-50 Euro pro Nacht ist auch Otto-Normal-Segler dabei. Vor den Toren Cannes liegen die Iles de Lerins. Keine 2 SM von der Küste entfernt, locken die beiden Inseln mit üppiger Vegetation, schönen Badebuchten und Naturbelassenheit. Auch wenn man die Inseln mit Tagesausflüglern aus Cannes teilen muss - sie lohnen den Besuch auf jeden Fall.

Der Westen der Cote d Azur, also der Küstenstreifen zwischen Marseille und Bormes-les-Mimosas, ist ganz anders: nicht so bekannt, die Landschaft ist grüner, ländlicher und unberührter. Außerdem ist sie seglerisch etwas anspruchsvoller. Doch (oder gerade deshalb) warten hier viele lohnenswerte Ziele auf die Charter-Crews. So liegt auf den 15 Seemeilen zwischen Marseille (sehenswerte Altstadt!) und Cassis (charmantes altes Fischerdorf) einer der spektakulärsten Abschnitte der französischen Mittelmeerküste: die Calanques, Frankreichs herrlichste Fjorde. Von Land sind sie entweder zu Fuß oder gar nicht zugänglich. Also bleibt ihre Erkundung den Besitzern einer Yacht vorbehalten. Vor Hyéres liegt noch ein weiteres Juwel: die Iles d’Hyéres oder Iles d’Or. Das 18 SM lange Archipel verströmt sogar im Hochsommer noch Stille und ländliche Beschaulichkeit. Diese Oase liegt nur 2 SM vor der Küste bei Hyéres und besteht aus drei Inseln: Porquerolles, Port-Cros und der Ile du Levante.

Wer nicht gerade im Südwesten Deutschlands oder der Schweiz lebt, reist mit dem Flugzeug an. Für die östliche Küste über den Flughafen Nizza, für die westliche Küste über Marseille oder Toulon-Hyéres. Ausgangshäfen gibt es zahlreiche entlang der gesamten Küste. Segelsaison ist von Mai bis Oktober, wobei Juni, Juli und August Hochsaison ist, in der ganz Frankreich Urlaub macht.

Das Segeln an der Cote d’Azur stellt keine großen Anforderungen an die Chartercrew. Tide und Strömung gibt es kaum, Untiefen sind gut markiert. Lediglich die laufend ihre Form und Lage ändernden Sandbänke könnten zur Falle werden. Doch ausreichender Abstand zur Küste bringt einen auf die sichere Seite. Der Wind ist mäßig und weht i.d.R. aus NW. Eine Sache sollten Chartercrews allerdings auch im Sommer nicht unterschätzen: den Mistral, den berühmt-berüchtigten Starkwind aus dem Norden. Östlich von St. Raphael ist er deutlich schwächer als an der restlichen Küste, dennoch ist Vorsicht angebracht. In der Regel wird er zuverlässig vorausgesagt, dann allerdings sollte man schleunigst einen Schutzhafen aufsuchen.