Yachtcharter Whitsundays / Great Barrier Reef: Revierinformationen

Wer in Australien eine Yacht chartern will, geht in die Whitsundays. Diese tropische Inselgruppe im Nordosten des Kontinents besteht aus 74 Inseln, von denen nur 17 bewohnt sind. Das Great Barrier Reef, das ein Stück weiter draußen liegt, umgibt das Charter-Revier wie ein gigantischer Wellenbrecher. Die Natur ist atemberaubend. Es gibt herrliche Strände, unzählige Buchten und das Wasser ist glasklar. Die Inseln sind von kleineren Korallenriffen umrahmt, was das Schnorcheln und Tauchen zu einem Erlebnis macht. Es gibt unheimlich viele Fische und wenn man Glück hat, sieht man auch Delfine, Schildkröten oder von August bis Oktober sogar Wale. Ein Tipp ist die Blue Pearl Bay, westlich von Hayman Island, außerdem die Turtle Bay, die ihren Namen nicht ohne Grund hat. Die Inseln sind mit Eukalyptuswäldern bewachsen und die Tierwelt ist toll. Austern gibt es an vielen Felsen in Ufernähe, deshalb gehört ein Austernmesser zur Standardausrüstung jeder Whitsunday-Charteryacht, ebenso wie ein BBQ am Heck für die selbst geangelten Fische.

Während man im Mittelmeer oft froh ist, überhaupt noch einen Ankerplatz in einer Bucht zu finden, ist in den Whitsundays das Gegenteil der Fall: es ist so einsam, dass man seine Ankerbucht in der Regel für sich alleine hat. Die Infrastruktur ist entsprechend spärlich: es gibt außer den Festlandsmarinas in Airlie Beach nur eine weitere Marina auf Hamilton Island. Dörfer gibt es kaum, nur einzelne Hotelanlagen auf verschiedenen Inseln. Daher sollte man zu Beginn des Törns entsprechend Vorräte bunkern.

In den Whitsundays gibt es einige für Europäer ungewohnte Restriktionen: das (erlaubte) Segelrevier ist relativ klein und begrenzt, man hat täglichen Funk-Kontakt zur Charterbasis und muss bereits morgens ankündigen, wo man am Nachmittag für die Nacht ankern wird. Hintergrund ist, dass man in Australien keinen Segelschein braucht. Nachtsegeln ist verboten - allerdings wäre es auch nicht ratsam, denn die Untiefen sind nicht befeuert und die Ankerbuchten mit ihren Riffen lassen sich bei Nacht nicht sicher ansteuern. Navigiert wird tagsüber nach Sicht, alle Inseln sind nah beieinander. Doch wer keine großen Strecken zurücklegen will, sondern mehr Wert legt auf Natur, Strände, Ankerbuchten und Schnorcheln, findet sich im Paradies.

Seglerisch sind die Whitsundays durchaus nicht ohne. In der Regel weht der Wind mit etwa 20 Kn aus Südost. Doch durch Fallwinde von den über 100 m hohen Inseln sowie Düseneffekten zwischen den Inseln kommen nicht zu unterschätzende Böen hinzu. Der Gezeitenhub sowie starke Strömungen, die je nach Ebbe oder Flut ihre Richtung ändern, müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Wenn nötig, findet sich aber stets eine Bucht, die guten Schutz bietet.

Chartern kann man in den Whitsunday Islands das ganze Jahr über. Hochsaison ist von September bis Dezember (Frühsommer / Sommer). Zwischen Januar und April gibt es die meisten Niederschläge und es können Stürme auftreten. Der kälteste Monat ist der Juli - da hat es aber noch immer 23 oder mehr Grad. Der wenigste Regen fällt im August und September, die Temperaturen liegen dann bei 25°C. Worüber man sich allerdings im Klaren sein sollte: Zwischen November und April können Box Jelly Fish (giftige Würfelquallen) das Baden vermiesen. Diese Tierchen treten normalerweise nur innerhalb eines schmalen Streifens direkt am Festland auf, nicht weiter draußen zwischen den Inseln. Wenn man dennoch beim Baden kein Risiko eingehen will, sollte man einen dünnen Wetsuit tragen. Schon ein 1 mm starker Stoff (ein Nylonstrumpf würde beispielweise reichen) schützt vor den Tentakeln.

Ausgangshafen für einen Törn in den Whitsundays sind die Marinas in Airlie Beach oder auf Hamilton Island. Der nächste internationale Flughafen ist 700 km nördlich in Cairns oder 1100 km südlich in Brisbane. Von dort kann weiter nach Proserpine, Mackay, Townsville oder sogar nach Hamilton Island direkt in den Whitsundays fliegen.